PROGRAMM

Freitag, 10.01.2025

Von „The Länd“ in die ganze Welt – zwei interessante Ziele in der Landeshauptstadt

Unter dem plakativen Titel „The Hidden Länd“ steht die große Landesausstellung im Stuttgarter Kunstgebäude. Sie erzählt vom Leben im ersten Jahrtausend n.Chr., einer Zeit großer Umbrüche: Das römische Weltreich und sein Untergang bestimmten das Leben in Europa – es folgten neue Reiche, neue Herrscher und mit dem Christentum auch eine neue Religion. Basierend auf Entdeckungen und Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte führt uns die archäologische Forschung zurück in ein Jahrtausend voller Umbrüche, Schicksale, aber auch Entwicklungen, die noch heute die Basis unseres Lebens sind.

Nach einer fachkundigen Führung im Kunstgebäude – und einer stärkenden Mittagspause – geht es am Nachmittag „In einer Stunde um die Welt“. So wird eine einstündige Führung durch Stuttgarts historische Markthalle betitelt, ein Erlebnis, bei dem man viel Wissenswertes über die Geschichte dieses im Stuttgarter Stadtbild sehr auffälligen Gebäudes erfährt – und zwischendurch gibt es sogar an verschiedenen Marktständen immer wieder eine Kleinigkeit zum Naschen.

LeitungGünther Ansel (Begleitung) und Führung vor Ort (max. 15 Personen)
Treffpunkt9.00 Uhr Bahnhof Herrenberg, Gleis 2
Gebühr32,-€ (Nichtmitglieder 35,-€) für Fahrt, Führungen und Kostproben in der Markthalle
Anmeldungbis Donnerstag, 02.01.2025 bei Frau Reinhardt

Dienstag, 21.01.2025

Die Frauen der Herrenberger Handelsfamilie Khönle“

Vortrag von Illja Widmann M.A. und Sonja Klaus Condo

in Zusammenarbeit mit der Frauengeschichtswerkstatt und der Ev. Erwachsenenbildung

Die Bevölkerung der Stadt Herrenberg war in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs stark von den Kriegsfolgen betroffen. So zerstörte ein Brand im Jahr 1635 weite Teile der Stadt. Die Herrenberger Bäckerstochter Rosina Ruthardt gründete in dieser schwierigen Zeit, kurz nach Ende des Krieges, gemeinsam mit dem Eisenwarenhändler Hans Jakob Khönle eine Familie. Über drei Generationen hinweg prägten die Khönles die wirtschaftliche Entwicklung und den Wiederaufbau der Stadt entscheidend mit.

Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Betrachtung der Frauen der Familie Khönle. So waren die Ehefrauen nicht nur für die Kinder und Bediensteten verantwortlich, sondern auch für den erfolgreichen Fortbestand des Handelshauses, während der Ehemann weite und gefährliche Reisen unternahm. Im Bestand des Stadtarchivs Herrenberg befinden sich eine Porträtsammlung der Familienmitglieder sowie Inventuren und Teilungen, die einen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der Familie geben.

Zeit und Ort19.00 Uhr Spitalkirche, Tübinger Straße
Gebühr6 € (Nichtmitglieder 8 €)

Donnerstag, 30.01.2025

Stuttgart – Stadt der Könige (1718-1918)“

Besuch der Sonderausstellung im StadtPalais Stuttgart

Die große Sonderausstellung im Museum für Stuttgart nimmt die Geschichte Stuttgarts von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Novemberrevolution 1918 in den Blick, die eng mit dem Aufstieg der württembergischen Herrschaft von Herzögen über Kurfürsten bis hin zu den Königen verknüpft ist. 25 Objekte aus Stuttgarts Stadtgeschichte – zum ersten Mal aus der bisher wenig gezeigten Sammlung des StadtPalais` – stehen im Mittelpunkt und werden in großen zeitgenössischen Raumbildern mit Hilfe von KI beeindruckend in Szene gesetzt. Die Ausstellung macht nachvollziehbar, wie die Stuttgarter Bürgerschaft an Selbstvertrauen und Machtanspruch gewinnt und autoritäre Obrigkeiten in Frage stellt, aber zugleich auch die Nähe zum Herrscherhaus sucht, wirtschaftlich vom Hof profitiert und ihre gesellschaftliche Stellung vom König und den Prinzipien des Standes abhängig macht.

BegleitungDorothea Hünemörder; Führung vor Ort
Treffpunkt13:05 Uhr S-Bahnsteig Herrenberg; Rückfahrt nach Vereinbarung
Gebühr14,- € (Nichtmitglieder 16,- €) für Fahrt, Eintritt und Führung (max. 15 Teilnehmende)
Anmeldungbis Samstag, 18.01.2025 bei Frau Reinhardt

Samstag, 22.02.2025

Kunst und Stadtgeschichte in Bietigheim-Bissingen

Tagesfahrt zur Ausstellung „Schwäbische Impressionistinnen“ in der Städt. Galerie und Stadtspaziergang durch Bietigheim

Am Vormittag erwartet uns eine Führung durch die Ausstellung „Schwäbische Impressionistinnen“ mit rund 100 Werken aus der Zeit von 1895 bis 1925. Die ausgewählten Künstlerinnen stammen aus Württemberg oder ließen sich hier dauerhaft nieder. Viele studierten an der Kunstakademie Stuttgart, und die meisten waren Mitglied in dem 1893 gegründeten Württembergischen Malerinnen-Verein, einem der frühesten in Deutschland, oder lebten sogar in dem von ihm unterhaltenen Malerinnenhaus in Stuttgart. In Kooperation mit Schloss Achberg, Krs. Ravensburg, zeigt die Ausstellung beeindruckende Werke und Biografien von 15 Künstlerinnen zwischen Neckar und Bodensee wie Käte Schaller-Härlin, Maria Caspar-Filser, Sally Wiest oder den Schwestern Anna und Pietronella Peters, die es (wieder) zu entdecken gilt.

Nach einer Mittagspause in unmittelbarer Nähe der Galerie stellt uns Waltraud Pfisterer-Preiss ihre Heimatstadt vor: Wir brechen vom Schloss aus zu einem kleinen stadtgeschichtlichen Spaziergang durch die malerische Bietigheimer Altstadt auf. Wir gehen zur früheren Lateinschule, dem früheren Wohn- und Geschäftshaus „Hornmoldhaus“ aus der Zeit der Renaissance, das heute als Stadtmuseum genutzt wird, sowie zum Rathaus und Marktplatz. Weiter führt unser Weg zur Stadtkirche, die wir besichtigen können. Vorbei an Resten der Stadtmauer und dem Pulverturm gehen wir stadteinwärts durch die Schieringer Straße mit vielen prächtigen Fachwerkhäusern. Auf Wunsch kann der Stadtspaziergang noch ausgedehnt werden. Sehenswertes gibt es zuhauf!

BegleitungDorothea Hünemörder
StadtführungWaltraud Pfisterer-Preiss
Treffpunkt09:05 Uhr S-Bahnsteig Herrenberg; Rückfahrt nach Vereinbarung
Gebühr17,- € (Nichtmitglieder 19,- €) für Fahrt, Eintritt und Führungen, Mittagseinkehr extra
Anmeldungbis Dienstag, 11.02.2025 bei Frau Reinhardt

Dienstag, 25.03.2025

Die „Europäische Kulturstraße Heinrich Schickhardt“

Vortrag von Harald Schukraft, Landeshistoriker, in Zusammenarbeit mit der Ev. Erwachsenenbildung

Seit vergangenem Jahr ist der Kulturkreis Herrenberg Mitglied im Verein „Kulturstraßen des Europarats“. Ein Grund für uns, in einer speziellen Veranstaltung diese Institution einer „deutsch-französischen Brücke“ zu beleuchten. Die vor über 25 Jahren gegründete „Europäische Kulturstraße Heinrich Schickhardt“ verbindet heute 30 Orte miteinander, an denen der große Baumeister gewirkt hat. Die Straße führt von der Schweiz durch das östliche Frankreich bis in den Norden Baden-Württembergs. Ihr Verlauf zeigt den geografischen Rahmen von Schickhardts Wirken. Der 1558 in Herrenberg geborene württembergische Architekt wird auch „schwäbischer Leonardo“ genannt, denn nicht nur bemerkenswerte Bauten, auch technische Innovationen an Mühlen, Salinen und in Bergwerken waren seine Stärke. Er kann daher mit Fug und Recht als ein „Tüftler“ bezeichnet werden. Seit dem späten 19. Jahrhundert ist Heinrich Schickhardt für die Forschung von Interesse – diesseits und jenseits des Rheins. Nicht nur die Geschichte der „Europäischen Kulturstraße Heinrich Schickhardt“, auch Leben und Werk dieses bedeutenden Baumeisters werden anhand ausgewählter Bauten in Wort und Bild vor Augen geführt.

Im Anschluss an den Vortrag findet die Mitgliederversammlung statt, zu der noch eine besondere Einladung ergeht.

Zeit und Ort19:00 Uhr, Spitalkirche, Tübinger Straße
Gebührkeine; Spende erwünscht

Dienstag, 08.04.2025

Fremde im Dorf – Das Lager im Kehrhau und seine Bewohner ab April 1948

Vortrag von Dr. Hertha Schwarz

In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung

Das Staatliche Durchgangslager Unterjettingen zur Aufnahme von deutschen Vertriebenen und Flüchtlingen wurde 1945/46 in den Baracken des ehemaligen Munitionslagers Kehrhau eingerichtet. Mit dem allmählichen Ende der Vertreibungen 1947 übernahm das Lager im Wald bei Unterjettingen neue Aufgaben, unter anderem diente es der vorübergehenden Aufnahme ehemaliger Zwangsverschleppter (sog. Displaced Persons, abgekürzt DPs), die nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten. Im April 1948 trat jedoch ein grundlegender Wandel in der Funktion des Lagers ein: Zunächst zogen politische Emigranten aus Osteuropa ein, dann seit August 1948 Menschen, die zuvor schon lange als DPs in italienischen Auffanglagern gelebt hatten, während des Krieges oder erst nach 1945 aus den unterschiedlichsten Gründen in Italien gestrandet und nun keinen Flüchtlingsstatus beanspruchen konnten. Da diese Menschen kaum Aussicht auf Auswanderung hatten, wurde das Lager in Unterjettingen für viele zum dauerhaften Aufent­haltsort. In den individuellen Schicksalen der Bewohner aus mehr als 30 Nationalitäten spiegelt sich die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte Europas in all ihren Facetten wider. Gleichzeitig wurden aus anderen Lagern im damaligen Württemberg-Baden auch noch größere Gruppen polnischer DPs eingewiesen, ehemalige Zwangsverschleppte und befreite KZ-Häftlinge, denen eine Rückkehr in ihre Heimat nicht möglich war. Zwischen den unterschiedlichen Gruppen im Lager kam es häufig zu heftigen Spannungen bis hin zu tätlichen Auseinandersetzungen. Durch­schnittlich war das Lager zwischen 1948 und 1951 mit 450 bis 500 Personen belegt, phasenweise waren es sogar über 700. Zwischen 1951-1962 wurden aus „Displaced Persons“ heimatlose Ausländer; auf engstem Raum begegneten sich im Kehrhau Opfer des Krieges und der Nachkriegsordnung, Emigranten mit konkurrierenden Ideologien und verfeindete Ethnien, unter die sich Einzelgänger und Weltenbummler aller Art mischten.

Die Referentin hat im Auftrag des Landkreises Böblingen 2023-2024 anhand von allen verfügbaren Dokumenten und Zeitzeugenberichten die Geschichte erforscht und erstmalig eine umfassende wissenschaftliche Studie über das Lager im Kehrhau verfasst.

Zeit und Ort19.00 Uhr Spitalkirche, Tübinger Straße
Gebühr6 € (Nichtmitglieder 8 €)

Donnerstag, 08.05.2025

Alles anders? Der Bauernkrieg im Herzogtum Württemberg 1525

Vortrag von Christian Kübler

Im Jahr 2025 jähren sich die Ereignisse des sogenannten Bauernkriegs zum 500. Mal. Der deutsche Südwesten war eines der Hauptzentren der Aufstände, die bis heute als epochales Ereignis im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Während es bereits zuvor immer wieder zu Protesten und Aufständen gegen die Obrigkeit gekommen war, gilt der Bauernkrieg als ein Markstein der Geschichte – in manchen Kreisen sogar als ein Schritt auf dem Weg zur Demokratie. Besonders die „Revolution des gemeinen Mannes“ und die Memminger Zwölf Artikel stehen symbolisch für diese Zeit. Doch der Bauernkrieg war keineswegs ein einheitliches Phänomen. Die Ursachen, Motive und Forderungen variierten erheblich zwischen den unterschiedlichen Territorien des Heiligen Römischen Reiches. Der oft verwendete Begriff „deutscher Bauernkrieg“ wird dieser Vielfalt nicht gerecht. Auch in Württemberg, das erst in jüngerer Zeit verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt ist, zeigen sich eigene Entwicklungslinien und Charakteristika, die eine differenzierte Betrachtung erfordern. Der Vortrag wird diese besonderen Aspekte des Bauernkriegs im Herzogtum Württemberg beleuchten, und auch die Stadt Herrenberg, die in den Ereignissen eine zentrale Rolle eingenommen hat, soll entsprechend gewürdigt werden.

Zeit und Ort19.00 Uhr Spitalkirche, Tübinger Straße
Gebühr6 € (Nichtmitglieder 8 €)

Studienreise: Donnerstag, 15.05. bis Sonntag, 18.05.2025

Metz – europäische Kulturhauptstadt in Lothringen

Nach unserer viertägigen Exkursion ins Elsass ist das mit ihm historisch und kulturell eng verbundene Lothringen Ziel unserer diesjährigen Studienreise, konzentriert auf Metz die Hauptstadt der Region. Metz war schon seit spätantiker Zeit eine bedeutende Metropole im Zentrum Europas, an wichtigen Verkehrsachsen gelegen, eine Stadt am Wasser zwischen Mosel, Seille und Kanälen, eine Stadt voll von Parks und Grünanlagen; Jahrhunderte alte Bischofsstadt, Freie Reichsstadt, Bürgerstadt, seit dem 17.Jh. französische Festungsstadt, „kaiserliche“ Stadt des wilhelmini­schen Deutschen Reiches von 1871-1918, und heute Metropole der französischen Region „Grand Est“. Die deutsch-französische Dualität gehört zur Geschichte der Stadt, Metz erscheint uns heute vor allem als französisch geprägte europäische Kulturstadt.

Donnerstag, 10.05.

7.30 Uhr Abfahrt Herrenberg Hallenbad – Fahrt nach Metz Hotelbezug und Mittagessen im Hotel; Führung durch die ältesten Viertel der Altstadt „Quartier sur les traces de Graoully“ und „Quartier Outre-Seille“(gotische Kathedrale St-Etienne – „Laterne Gottes“ wegen ihrer außergewöhnlich großen und schönen Fensterfläche vom 13.-21. Jh.; Rathaus, Handels- und Patrizierhäuser auf vielen schönen Plätzen – u.a. Place d’Armes, Sainte-Croix, Saint-Louis; Kirchen u.a. Ste-Ségolène, St-Maximin; Porte des Allemands – Befestigungsanlage von 1210); Zeit für eigene Spaziergänge, Café-Besuch, Promenade auf der Stadtmauer, Rundweg am Ufer von Mosel und Seille. Abendessen im Hotel.

Freitag, 16.05.

Vormittags Führung durch das kaiserliche Viertel – Quartier Impériale (Gebäude um 1900 – Historismus, Jugendstil, Art Déco – Wasserturm, Bahnhof, Postamt, Privathäuser); Mittagspause in eigener Regie; Spaziergang ins nahe Centre Pompidou, seit 2010 Zentrum für alle Formen zeitgenössischer Kunst; Architekturführung; Abendessen im Restaurant Brasserie Les Arts et Métiers.

Samstag, 17.05.

Vormittags weiter durch die Altstadt: Quartier Citadelle innerhalb des Festungsgürtels vom französischen Palais de Justice zum Palais du Gouverneur Militaire – Wohnsitz des deutschen Kommandanten; Arsenal; St-Pierre-aux-Nonnains (älteste Kirche Frankreichs 4. Jh.) auf gallo-römischen Ruinen, Chapelle des Templiers (Templerkirche 12.Jh.); Spaziergang entlang der Mosel zur Markthalle (18.Jh.), gute Möglichkeit zum Essen in der Mittagspause; Nachmittag zur freien Verfügung: z.B. Besuch des Museums Cour d’Or (Gebäudekomplex innerhalb der römischen Badruinen, bedeutende spätantike und mittelalterliche Sammlungen); am Spätnachmittag Bootsrundfahrt auf der Mosel in Metz; Abendessen im Restaurant La Réserve.

Sonntag, 18.05.

Abreisetag, Abreise 9.00 Uhr, Fahrt nach Pont-à-Mousson; unterwegs Halt in Jouy-aux-Arches: kleiner Spaziergang zum Moselufer und den Ruinen eines riesigen römischen Aquädukts, Führung durch die Prämonstratenserabtei Prémontrés (18.Jh.); Mittagessen dort. Weiterfahrt nach Herrenberg über Nancy.

LeitungElisabeth Kaiser (Organisation der Reise durch „Wir sind Frankreich GmbH, La Cordée Reisen)
Treffpunkt07.30 Uhr Hallenbad Herrenberg (07.00 h Deckenpfronn Betriebshof Fa. Däuble) weitere Zustiege im Info Brief (folgt)
Gebühr700.- € (Nichtmitglieder 750.- €) pro Person im DZ 840.- € (Nichtmitglieder 890.-€) pro Person im EZ
Anzahlung200.- € ab sofort
LeistungenBusfahrt (Firma Däuble), 3x Übernachtung mit Frühstücksbuffet im Hotel Novotel Metz Centre, Rue des Allemands, 3×3-Gang-Abendessen im Hotel und in Restaurants der Stadt s.o.); Mittagessen am Donnerstag u. Sonntag; Bootsfahrt auf der Mosel, Eintritte und Führungen, Audiophon bei Führungen
Anmeldungbis Freitag, 10.Januar 2025 bei Frau Reinhardt schriftlich: Hildrizhauser Straße 1, 71083 Herrenberg

Mittwoch, 04.06.2025

Echte ZEIT-REISE in den Schwarzwald

Tagesexkursion nach Schramberg und Königsfeld

Die Frühjahrsexkursion des Kulturkreises führt uns am 4. Juni zu zwei besonderen Orten im Schwarzwald. Sie legen beide – aber auf sehr unterschiedliche Weise – Zeugnis ab von der kulturellen und industriellen Vielfalt Baden-Württembergs. Gemeinsames Band ist die ganz auf den Zweck abgestellte Architektur: in Schramberg die Fertigung hochwertiger Armbanduhren, in Königsfeld das Miteinanderleben der Brüder und Schwestern der Brüdergemeine. In Schramberg wollen wir uns aber nicht nur das Terrassenhaus der Fa. Junghans als herausragendes Beispiel moderner Industriearchitektur zeigen lassen, wir wollen uns auch auf eine „spannende Zeitreise durch die Geschichte der Uhrenfertigung im Schwarzwald vom 18. Jh. bis heute“ begeben. Auch in Königsfeld blicken wir bis ins 18.Jh. zurück: Die Menschen, die vor über 200 Jahren (1804) einen Hof im Schwarzwald als Kern einer neuen städtischen Siedlung kauften, waren Angehörige der in der 1.Hälfte des 18.Jh.s in Sachsen unter dem Patronat des Grafen Nicolaus Ludwig von Zinzendorf gegründeten Herrnhuter Brüdergemeine. Sie gaben ihrer neuen „Colonie“ den Namen Königsfeld und legten sie nach dem Vorbild Herrnhuts an. Begleitet von Personen in der historischen Kleidung der Brüdergemeine werden wir Königsfeld in Geschichte und Gegenwart kennenlernen, wobei ein Besuch des Friedhofs, des sog. Gottesackers, nicht fehlen wird. Der Aufenthalt in Königsfeld soll vom gemeinsamen Mittagessen und Kaffeetrinken eingerahmt werden.

BegleitungGünther Ansel, Volker Bäume
Führungvor Ort
Treffpunkt8.20 Uhr Hallenbad Herrenberg; Rückkehr ca. 18.00 Uhr
Gebühr60,- € (Nichtmitglieder 65,- €) für Fahrt, Eintritt und Führung
Anmeldungbis Sonntag, 24.Mai 2025 bei Frau Reinhardt

Freitag, 04.07.2025

Ausflug ins Nagoldtal – Bad Teinach und Calw – Begegnung mit Prinzessin Antonia und Herrmann Hesse

An diesem Nachmittag besuchen wir in Bad Teinach die Lehrtafel der württembergischen Prinzessin Antonia in der Bad Teinacher Dreifaltigkeitskirche und abends eine Veranstaltung in Calw im Rahmen des 21. Gerbersauer Lesesommers. Die kabbalistische Lehrtafel aus dem Jahr 1663 ist einzigartig. Das als aufklappbares Triptychon gestaltete Kunstwerk zeigt ein symbolträchtiges biblisches Geschehen in christlich-kabbalistischer Ausdeutung. Die Lehrtafel ist von der württembergischen Prinzessin Antonia (geb. 1613, gest. 1679) veranlasst und 1673 gestiftet worden. Das Bild, das wohl unter dem Eindruck eines Bekehrungserlebnisses Antonias und unter Mithilfe eines gelehrten Beraterkreises – u.a. Johann Valentin Andreae (geb. in 1586 in Herrenberg) – von 1652 an entworfen wurde, ist in den Jahren 1659–1663 von Johann Friedrich Gruber (um 1620–1681), dem Maler am Stuttgarter Fürstenhof, in Form und Farbe umgesetzt worden. 1673 erfolgte die Aufstellung des Gemäldeschreins in der Dreifaltigkeitskirche in Teinach, dem Ort, an dem die fürstliche Familie ihre Ferien verbrachte. Das Gesamtaußenmaß des Schreins, der die rechte Seite des Altarraumes vollständig einnimmt, beträgt 5,10 m in der Breite und 6,50 m in der Höhe. Die Führung übernimmt Frau Dorothea Höhle, die seit einiger Zeit schon engagiert über das Kunstwerk, aber auch über die Person Prinzessin Antonia geforscht hat. Dauer ca. drei Stunden, mit einer kleinen Kaffeepause dazwischen (Kosten in der Gebühr enthalten).

Gegen 17.15 Uhr fahren wir mit dem Bus weiter nach Calw. Es gibt Zeit für ein kleines Abendessen. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr auf dem Marktplatz (bei schlechtem Wetter wird in die Evangelische Stadtkirche ausgewichen); da die Sitzplätze nicht reserviert sind, ist frühzeitiges Platznehmen von Vorteil. Von „Gerbersau“ schreibt Hesse oft, wenn er seine Heimatstadt Calw meint. Uns erwartet ein Programm mit Lesungen aus Hesses Erzählungen, die sich mit kleinen Kammer-Musikstücken abwechseln.

Noch ein Hinweis zur Kleidung: In der Dreifaltigkeitskirche in Bad Teinach kann es auch im Sommer kühl sein und gegen Abend wird die Sommerhitze auch auf dem Marktplatz nachlassen. Teilnehmerzahl ist begrenzt.

BegleitungRenate Brujmann
FührungIn der Dreifaltigkeitskirche Dorothea Höhle
Treffpunkt13.30 Uhr am Hallenbad Herrenberg; Rückfahrt: nach Ende der Vorstellung in Calw (ca. 21.30 h)
Gebühr55.- € (Nichtmitglieder 60.-€.) Für Bus, Führung in Bad Teinach, Kaffee, Eintritt „Gerbersauer Sommer“
AnmeldungFrühzeitig bis 01.06.2025 bei Frau Reinhardt

Mittwoch, 16.07.2025

Freischwimmen oder Frei Schwimmen? – Gemeinsam? – Oder?

Große Sonderausstellung im Haus der Geschichte in Stuttgart

Eine historische Perspektive wirft den Blick auf das Thema des Bades und des Badens, badeten doch einst Arme und Reiche, Männer und Frauen getrennt. Gewisse Bevölkerungskreise wurden ohnehin ausgeschlossen. Freiheit und Freizügigkeit werden inzwischen heiß diskutiert mit den Fragestellungen, ob die Akzeptanz von maximalem Verhüllen rückständig oder fortschrittlich ist oder das Oben-ohne-Baden dem Feminismus schadet. In der aktuellen Sonderausstellung gibt es Präsentationen aus dem Fürstenbad Bad Wildbad, Instrumente der ‚Körperoptimierung‘ oder den Burkini, mit dem eine Muslima nicht ins Hallenbad eingelassen wurde. Egal, ob Fürsten- oder Armen-, Damen- oder-Herren-, Volks- oder Familienbad: diese Ausstellung zeigt, wer dort willkommen war und wer nicht und –welche Bekleidung getragen werden musste. Unter fachkundiger Führung werden wir eine Stunde lang durch dieses interessante Kapitel unserer Kulturgeschichte geleitet.

BegleitungGünther Ansel und Führung vor Ort
Treffpunkt13:00 Uhr am Bahnhof Herrenberg Gleis 2 (hinten), Rückfahrt nach Absprache
Gebühr10,00 € (Nichtmitglieder 11,00 €) für Fahrt, Eintritt und Führung
Anmeldungbis Samstag, 05.07.2024 bei Frau Reinhardt